In den Tiefen der Mine hallten die Steinhämmer, die Tag und Nacht auf das Geröll prallten – begleitet von den Rädern der Loren, die das Gestein zu den Schmieden brachten. Eine nie endend wollende Sinfonie, deren Melodien aus den Schreien der Aufseher und dem Stöhnen der Gefangenen an- und abschwollen - die Luft geschwängert vom Qualm der Essen und den Funken der Schmiedehämmer, die schier endlos zu schlagen schienen.
Und dann ein dumpfes Grollen – eine Explosion, deren Wucht die Decke über einer der Höhlen einstürzen ließ, Aufseher und Gefangene gleichermaßen unter sich begrub.
Ein Felsbrocken stürzte auf eine der Loren, die von einem Tier gezogen wurde – einer abgemagerten Raubkatze, deren Augen stumpf vor sich hinstarrten – bis zu diesem Augenblick ! Die Kette, die bis zu diesem Moment die Verbindung zwischen Tier und Lore bildete und aus einem eigentümlich dunkellila leuchtenden Metall bestand, brach – und mit ihr eine andere viel tiefere Verbindung. Die Katzenaugen weiteten sich einen Wimpernschlag lang und dann verschwamm der Körper des Tieres wie hinter einem Vorhang.
3 Tage später
Aufmerksam ritten zwei Schildwachen des Sumpfhüters Patrouille an der Grenze zum Schattenhochland. Alles war ruhig – wie die vielen Monde vorher.
Plötzlich hob eine der beiden Nachtelfen die Hand und zeigte nach vorne. „Da war etwas. Hast du es auch gehört?“ Die andere Elfe nickte und stieg langsam und vorsichtig von ihrem Säbler. „Im Gebüsch“, flüsterte sie und legte langsam einen Pfeil auf den Bogen, während ihre Kameradin ebenfalls abstieg und sich langsam dem verdächtigen Gebüsch näherte. Mit einer langen Stangenwaffe schob sie vorsichtig die Zweige beiseite, um dann ihrer Partnerin zu signalisieren den Bogen zu senken.
Im Gebüsch lag eine abgemagerte Katze, die einen erbarmungswürdigen Anblick bot. Das Fell war stumpf, verfilzt und mit Narben überzogen – manche kaum verschorft, andere augenscheinlich älter. Von der rechten Vorderpfote des Tieres tropfte Blut aufs Gras und eines der Ohren wies einen langen Riss auf.
Eine der Schildwachen holte eine Decke aus der Satteltasche des Säblers und gemeinsam hoben sie das todkranke Tier auf die Decke, um es ins Schildwachenlager zu bringen. Von der Katze erfolgte kaum eine Reaktion.
Erst als eine der Schildwachen die dünne Schnur berührte, die die Katze um den Hals trug, drang ein leises Fauchen aus dem Rachen des Tieres. „Die Schnur scheint ihr Schmerzen zu bereiten.“ Resolut holte die Nachtelfe ein Messer aus dem Gürtel und wollte die Schnur durchschneiden. In diesem Augenblick schien das Tier die allerletzte Kraft zu mobilisieren und biss ihre Retterin in den Arm, um dann ohnmächtig zurückzusinken. „Bei Malfurions verdammtem Bart", fluchte die Schildwache – wohl wegen der Bisswunde, aber auch darüber, dass das Messer nicht einen Kratzer an Schlinge anrichtete.
Vorsichtig transportierten sie das Tier hinunter ins Lager des Sumpfhüters und übergaben es der Priesterin Naseen Morgenwind, die, nachdem sie der immer noch ohnmächtigen Katze die Wunden gesäubert und verbunden hatte, nachdenklich auf die merkwürdig lilafarbene Schnur schaute.
Leise hörte man sie murmeln: "Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht."
Fortsetzung folgt
Thessalia Shen`dralor
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Thema: Re: Die Rückkehr Mo Jun 10, 2013 5:28 pm
Zwei Wochen später
Naseen Morgenwind saß an einem kleinen Tisch, das Tintenfass und einige Pergamentrollen vor sich.
Ihr Blick ruhte dabei auf der Katze, die in einer Ecke des Raumes lag und träge vor sich hindöste. Die Wunden waren in den letzten Wochen verheilt und trotzdem machte das Tier der Priesterin große Sorgen.
Erstens einmal vermutete sie, dass es sich um kein Tier, sondern um eine Druidin handelte, die aus Irgendwelchen Gründen nicht in der Lage war, ihre Gestalt zu wandeln. Und dann war da die Rastlosigkeit und der rätselhafte Blick, den die Katze ihr schenkte.
Mit allen möglichen Mitteln hatten sie und die Schildwachen versucht, diese dünne Schnur zu entfernen - mit dem Ergebnis etlicher Kratz- und Bisswunden.
Nein, so ging es nicht weiter.
Entschlossen verfasste die Priesterin zwei Schreiben, in denen sie um Hilfe bat.
Das erste Schreiben schickte sie an den Tempel in Darnassus und das zweite Schreiben an eine Gemeinschaft, die sich „Die Nebelwanderer“ nannte. Eine der Schildwachen hatte das angeregt, da diese Leute, wie die Schildwache sie nannte, schon viel von der Welt gesehen hatten und vielleicht helfen konnten.
In beiden Schreiben schilderte sie die Situation und bat um eine Antwort und um ein baldiges Treffen. Sie unterzeichnete mit „ NASEEN Morgenwind, Priesterin der Schildwachen des Sumpfhüters“ und gab dann die beiden versiegelten Schreiben einem Boten mit, der sie zustellen sollte.
Thessalia Shen`dralor
Anzahl der Beiträge : 3 Anmeldedatum : 06.06.13
Thema: Re: Die Rückkehr Sa Jun 15, 2013 4:14 pm
Naseen Morgenwind sah nachdenklich hinüber zu den dunklen Bergen am Rande des Sumpflandes. Ihre Gedanken waren immer noch bei dem zufälligen Zusammentreffen mit der Gnomin Lisamarie am gestrigen Tag. Was für eine nette und freundliche kleine Dame! Sie hatte beobachtet, wie die Gnomin die verwilderte Katze oder besser gesagt – Druidin – streichelte und diese es sich auch gefallen ließ. Erst als die kleine Dame das merkwürdige Halsband berührte, hatte das Tier gefaucht, gekratzt und war dann geflohen. Sie hatte die Gnomin zu einem Tee eingeladen und dabei festgestellt, dass sie zu den „Nebelwanderern“ gehörte, jedoch nichts von ihrem Brief an diese wusste. Und so hatten sie Tee getrunken, miteinander geredet, spekuliert und Lisamarie hatte ein Wort ins Gespräch gebracht, was sie immer noch beschäftigte: „Bannschlinge“. Wenn dieses Halsband wirklich etwas Dunkles oder Magisches war, dann konnte sie selbst kaum helfen. Aber noch waren das alles Vermutungen.
Vielleicht konnte der Tempel in Darnassus auch helfen – doch bisher war leider noch keine Antwort Auf ihr Schreiben erfolgt. Nun ja.. die Priesterinnen dort waren sicher mit viel wichtigeren Dingen beschäfigt und so musste man sich als einfache Feldpriesterin in Geduld üben. Zur rechten Zeit würde das Rechte geschehen und genau darum bat Naseen Morgenwind in ihren täglichen Gebeten.
Alimorel
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Thema: Re: Die Rückkehr So Jun 16, 2013 7:22 pm
bisslang ein ruhiger und angenehmer Abend in Darnassus, der Mond scheint hell und erleuchtet den heiligen Tempel.
Im oberen Teil des Tempels sitzt Mondpriesterin Morgenhauch recht nachdenklich vor einem Pergament mit einer Feder in der Hand, sie streicht sich über das Kinn - etwas Zeit vergeht bis ihre Ruhe von einer Eule gestört wird, sie lauscht auf und die Eule lässt einen Brief fallen
"nanu?" sie öffnet den Brief und liest sich den Inhalt mehrmals durch, eine Hand legt sie auf das Kinn und beginnt offensichtlich nachzudenken. Nach einigen Minuten der Stille richtet sie sich auf, mit dem Brief in der Hand schreitet langsam hinunter zwei Novizen blicken auf und suchen ihren Blick.
"Ishnu Alah hohe Schwester"
Die Priestern begrüßt beide und beginnt beiden zu erklären was in dem Brief steht. Offenbar versucht sie momentan eine entscheidung zu treffen wie wir zusammen handeln sollen
Salinja
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Thema: Re: Die Rückkehr So Jun 16, 2013 10:37 pm
"Elune Adore, Hohe Schwester" meint Salinja, welche mal wieder mit Augenringen und einem langweiligen Geschichts-Wälzer auf den Knien auf dem Tempelsims sitzt.
"Wenn ihr wollt, kann ich mich darum kümmern... Ich brauche eine Pause von diesen Büchern." meint sie lächelnd. "Zwar werde ich... dafür noch ein paar Arkanmagie-Bücher durchgehen müssen... aber... nunja."
Alimorel
Anzahl der Beiträge : 10 Anmeldedatum : 24.02.13
Thema: Re: Die Rückkehr Mo Jun 17, 2013 7:14 pm
"Gut jedoch sollt ihr nicht alleine Reisen, vielleicht wäre es auch von Vorteil einen Erfahrenen Druiden diesbezüglich zu befragen, entsendet eine Nachricht zur Bestätigung das wir den Brief erhalten haben und uns dem schon bald annehmen"
Die Priesterin nickt in die Runde und macht sich auf den Weg zur Enklave
Salinja
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Thema: Re: Die Rückkehr Mo Jun 17, 2013 9:48 pm
Daraufhin nickt Salinja sanft und lächelt. "Ich habe schon eine Idee..." antwortet sie mit sanftem Ton.